Sway
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Sway ist ein Fenstermanager (window manager) für Wayland. Es stellt eine funktionsreiche und zugleich ressourcensparende Alternative zu umfassenden Desktopumgebungen wie Gnome oder KDE dar. In dieser Einführung wird die allgemeine Verwendungsweise solcher Anwendungen beschrieben, bevor in den Einzelartikeln spezielle Workflows und Konfigurationen vorgestellt werden.
Unter Fenstern versteht man in diesem Kontext die Anzeigeflächen, in denen graphische Anwendungen dargestellt werden. Sway ist dabei so aufgebaut, dass jedes Fenster einem Arbeitsbereich (workspace) zugeordnet ist. Ein Bereich beheimatet beispielsweise automatisiert alle Anwendungen, die etwas mit Kommunikation zu tun haben. Die Arbeitsbereiche lassen sich beliebig anordnen und wechseln, wobei Sway wie überall einen Tastatur-basierten Workflow unterstützt.
Bei der Verwendung mehrerer Bildschirme ordnet Sway Arbeitsbereiche den jeweiligen Monitoren zu. So könnte man seine Kommunikationsprogramme beispielsweise auf einem kleineren Bildschirm anzeigen, während ein Ultrawid-Monitor für die Hauptarbeit genutzt wird.
Standardmäßig werden Fenster als sogenannte Kacheln (tiles) angeordnet, die zusammen die gesamte Bildschirmfläche optimal ausnutzen. Beim Öffnen einer weiteren graphischen Anwendung wird der verfügbare Bereich in vertikale oder horizontale Sektionen unterteilt (split) Ein einziges Fenster ist dabei jeweils im Fokus und nimmt Tastatursignale entgegen.
Daneben unterstützt Sway weitere Layouts. Fenster können übereinandergelegt werden, sodass nur das aktuell aktive Fenster sichtbar und im Fokus ist. Im Tabbed-Layout wird die Fensterauswahl in einer einzigen Zeile nebeneinander angeordnet, während sie beim Stacked-Layout vertikal mit jeder Auswahl in voller Weite angeordnet werden. Zusätzlich kann jedes Fenster in jedem Layout in einen Vollbildmodus versetzt werden.
Wenn von Tiling Window Managers gesprochen wird, so ist das in der Regel in Abgrenzung von Floating Window Managers zu verstehen. Während bei einem Tiling-Layout der Bildschirm optimal genutzt wird, lassen Floating-Layouts Fenster frei bewegen und in ihrer Größe anpassen. Diese Flexibilität ist besonders hilfreich bei Anwendungen wie Datei-Explorern oder Popups.
Das visuelle Design kann weiter angepasst werden. So sind beispielsweise die Abstände zwischen Kacheln (gaps) oder die farbliche Hervorhebung des aktiven Fensters konfigurierbar. Anwendungen werden häufig per Tastenkombination oder automatisch beim Systemstart geöffnet; solche Einstellungen erfolgen direkt in der Hauptkonfiguration.
Viele Nutzer ergänzen ihren Fenstermanager durch zusätzliche Anwendungen. Ein Launcher wie Rofi ermöglicht das Starten von Programmen, denen keine Tastenkombination zugewiesen ist. Für Systeminformationen, System-Tray und die Verwaltung von Workspaces per Mausklick bietet sich Waybar an, eine speziell für Sway entwickelte Leiste für den Bildschirmrand.
Sway versteht sich als Wayland-Port von i3, einem Fenstermanager für X11. Das Design folgt den gleichen Prinzipien und die Konfigurationsdateien der beiden Anwendungen sind weitgehend kompatibel miteinander. Die meisten Features wurden übernommen, und die Entwicklung von Sway orientiert sich an derjenigen von i3.