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Fedora

Fedora ist eine Distribution, die sich gleichermaßen an Einsteiger und an erfahrene Nutzer richtet. Die Desktop-Version wird standardmäßig mit Gnome ausgeliefert und dürfte auf die meisten Betrachter einen angenehm modernen Eindruck erwecken. Darüber hinaus sprechen andere Gründe für Fedora.

Die Wahl der “richtigen” Distribution ist in gewissen Kreisen Gegenstand überraschend emotionaler Debatten. Für Neueinsteiger erscheint diese Entscheidung vielleicht wichtiger als für Nutzer, die bereits einen bevorzugten Workflow bei der Arbeit mit Linux gefunden haben. Von den vielen sehr guten Alternativen wählt man am besten einfach diejenige, die den eigenen Ansprüchen und Vorlieben bereits von Haus aus am dienlichsten ist.

Für mich sind dabei drei Faktoren ausschlaggebend:

  • Unterstützung von Desktops und Fenster-Managern: Welche Optionen werden direkt unterstützt und auf welche Weise wurden sie angepasst?
  • Zugang zu aktuellen oder stabilen Software-Versionen: Werden die benötigten Anwendungen in möglichst aktuellen oder seit Längerem bewährten Versionen bereitgestellt?
  • Anpassungsfähigkeit vs. Nutzbarkeit “out of the box”: Lässt sich das System von Grund auf individualisieren, oder halten sinnvolle Voreinstellungen den Konfigurationsaufwand gering?

Ehrlicherweise habe ich Fedora ursprünglich nicht aus den genannten Gründen installiert. Als ich 2024 meinen neuen Framework 13 eingerichtet habe, wurde vom Hersteller ausdrücklich (auch) eine Empfehlung für Fedora ausgesprochen. Der Support namhafter Unternehmen hat natürlich eher symbolischen Charakter, erschien mir jedoch als ausreichender Anlass, Fedora unter den genannten Gesichtspunkten genauer zu betrachten.

Neben Gnome bietet Fedora über sogenannte Spins eine Vielzahl beliebter Desktops und Fenster-Manager an, darunter auch meinen persönlichen Favoriten Sway. Updates werden prinzipiengeleitet bereitgestellt und bewegen sich meiner Erfahrung nach im Bereich nahezu perfekt aktuell. Um es etwas plakativ auf den Punkt zu bringen: aktueller als bei Ubuntu, aber nicht so experimentell wie bei Arch.

Für sogenannte Power-Users gehört Arch beinahe schon zum guten Ton. Ich habe einige Jahre mit Arco Linux und EndeavourOS gearbeitet, die gerade für Lernende hervorragende Plattformen sind - nicht zuletzt, weil hier die Dinge erfahrungsgemäß nicht einfach so funktionieren. Das kann zwar frustrierend sein, bietet aber viele Gelegenheiten, das System in der Tiefe zu verstehen. Im Vergleich dazu hält sich bei Fedora der Aufwand in Grenzen, sodass im Alltag einfach weniger zu tun bleibt.

Weniger zu tun heißt aber natürlich nicht, dass bei eigenen Vorhaben nicht dennoch die Ärmel hochzukrempeln sind. In den Artikeln und Anleitungen dieser Serie wird gezeigt, wie man in der Linux-Welt gängige Anliegen und Projekte gezielt unter Fedora umsetzt. Das reicht von Systemanpassungen für eine komfortablere Bedienung bis hin zu detaillierten Anleitungen, etwa für die Einrichtung eines Webservers oder einer Entwicklungsumgebung.

Dabei versteht es sich von selbst, dass sich die Inhalte nicht ohne Weiteres auf andere Distributionen übertragen lassen.